Fondation Johanna Dürmüller-Bol

Geschichte der Fondation Johanna Dürmüller-Bol

Vorgeschichte

Vorgeschichte

Unsere Stifterin Johanna Dürmüller-Bol verdankte ihren Wohlstand unter anderem der Tatsache, dass ihre Familie seit der Gründung der Vorgängerunternehmungen stets ein Aktienpaket einer Versicherungsgesellschaft in den Niederlanden gehalten hatte. Johanna Dürmüller-Bol hatte sich bereits Gedanken über ihren Nachlass gemacht. In diesem Zusammenhang beabsichtigte sie, verschiedene öffentliche und private Institutionen im Kanton Bern mit grossen Einmal-Schenkungen zu bedenken und dergestalt, noch zu Lebzeiten, ihr Vermögen und damit ihre entsprechende Steuerbelastung zu vermindern.

Da Johanna Dürmüller-Bol ohnehin beabsichtigte, ihr geliebtes «Stöckli» nach ihrem Ableben in eine eigene gemeinnützige Stiftung einzubringen, lag die Idee auf der Hand, statt Einmal-Schenkungen auch diese finanziellen Unterstützungen über eine gemeinnützige Stiftung auszurichten.

Die Verbundenheit von Johanna Dürmüller-Bol mit dem Kanton Bern, in welchem sie seit ihrem Zuzug in die Schweiz wohnhaft war, zeigte sich darin, dass sie sich entschloss, eine rein bernische Stiftung zu gründen, bei welcher praktisch ausschliesslich Projekte und Institutionen gefördert werden sollten, welche ihren Sitz im Kanton Bern haben oder aber zumindest einen direkten Bezug zu diesem Kanton aufweisen mussten.

Im Vorfeld der Errichtung der Stiftung hat die Stifterin im Dezember 1999 folgende Erklärung, welche die Vorgeschichte ihrer Familie illustriert, abgegeben:

Aus Ehrfurcht vor der vorbildlichen Arbeitsamkeit meines Vaters, der in dritter Generation eine Lebensversicherungsgesellschaft in den Niederlanden aufbaute, welche, im Jahre 1847 als «Begräbniskasse» gegründet, im Jahre 1883 in die Lebensversicherungsgesellschaft «Utrecht» umgestaltet, später unter dem Namen «Amev» und heute als «Fortis» weltweit tätig geworden ist, habe ich als Erbin eine Anzahl Aktien immer in Treue verwaltet und im Laufe der Zeit mit Erfolg vermehrt.

Seit meinen Jugendjahren habe ich regelmässig mit meiner Familie im Schweizerland die Ferien verbracht. Seit 1974 bin ich durch Heirat mit Hans Otto Dürmüller auch in der Schweiz wohnhaft. Dadurch fühle ich mich heute so sehr mit diesem Land verbunden, dass ich den tief empfundenen Wunsch hege, einen Teil meines Vermögens in eine schweizerische Stiftung für soziale Zwecke einzubringen. Weil «der Staat» heutzutage immer mehr «zurücktritt», möchte ich ein Stück sozialer Verantwortung auf mich nehmen; dies wohl ganz im Sinne der Visionen meiner Vorfahren: «Das Leben und den Tod sichern». Oder anders, mit den Worten Martin Luthers gesagt: «Wenn ich wüsste, dass ich morgen sterben würde, würde ich heute noch einen Baum pflanzen».

Gründung

Gründung

Am 13. März 2000 erfolgte beim Notar die Beurkundung der Stiftungsurkunde in Anwesenheit der Stifterin.

Am 18. Mai 2000 fanden sich die Stifterin und die künftigen Stiftungsratsmitglieder Frau Johanna Dürmüller-Bol, Stifterin und Gründungspräsidentin, Frau Annelise Eggimann (Vertreterin des Schweizerischen Nationalfonds), Herr Werner Luginbühl (Vertreter des Regierungsrats des Kantons Bern), Herr Prof. Dr. Peter Mürner (Vertreter der Universität Bern), Herr Max Schläfli (Vertreter der depotführenden Bank) und Herr Marc Stucki (Sekretär) in der Campagne aus dem 18. Jahrhundert des Hofguts in Gümligen zum feierlichen Gründungsakt ein.

Der im Kooptationsverfahren neu gewählte Stiftungsrat nahm an seiner Gründungsversammlung die Stiftungsurkunde zur Kenntnis und verabschiedete das Stiftungsreglement. Viel wichtiger als diese formellen Traktanden war, dass die Mitglieder des Stiftungsrates zum ersten Mal Gelegenheit hatten, sich persönlich zu begegnen und erneut, diesmal aus erster Hand, von der Stifterin über ihre Beweggründe und Pläne zu erfahren, welche zur Gründung der Fondation geführt hatten.

Am 2. Juni 2000 wurde die Fondation Johanna Dürmüller-Bol unter der Firmennummer CH- 035.7.026.018-4 im Handelsregister des Kantons Bern eingetragen, womit sie auch im formaljuristischen Sinn ihre Existenz begonnen hatte.

Erste Jahre

Erste Jahre

In den ersten vier Jahren nach Gründung fanden 11 Stiftungsratssitzungen statt, in welchen von Beginn an der Fokus auf unsere Projekte gelegt wurde, während Stiftungsinterna effizient und in der gebotenen Kürze behandelt wurden.

Im Spendenbereich «Medizin und Pflege» konnte von Beginn an mit Projekten im Bereich der Palliativmedizin ein klarer Akzent gesetzt werden. Dies war für unsere Projektpartner um so erfreulicher, als dass palliativmedizinische Behandlungen zu jenem Zeitpunkt nicht von der Grundversicherung der Krankenkassen gedeckt waren und dergestalt entweder aus Zusatzversicherungen quersubventioniert werden mussten oder aber auf private Spendeninitiativen angewiesen waren. Die Fondation unterstützte die neu renovierte Palliativstation des Diakonissenhauses Bern mit einem einmaligen Beitrag für diverse Anschaffungen. In Zusammenarbeit mit der Krebsstiftung Berner Oberland unterstützten wir die spitalexterne Palliativpflege («SEPP») des Spitals Thun, in deren Rahmen auch Palliativpatienten in Randgebieten eine professionelle Pflege zu Hause angeboten werden konnte. Im Spitalzentrum Biel schliesslich unterstützte die Fondation den Aufbau einer eigenen Palliativpflegeabteilung. Diese Palliativprojekte wurden alle noch zu Lebzeiten unserer Stifterin initiiert. 

Im Spendenbereich «Kultur» lag der erste – es sollte nicht der letzte sein – Schwerpunkt klar im musikalischen Bereich. Unsere Förderaktivitäten starteten wir, um eine musikalische Metapher zu verwenden, gleich mit zwei Paukenschlägen: Zum einen halfen wir mit der – bis heute – betragsmässig grössten Spende unserer Stiftung, zusammen mit anderen bedeutenden Stiftungsspenden, die in ihrer Existenz massiv bedrohte Geigenbauschule Brienz nachhaltig zu finanzieren und damit definitiv zu retten. Während eine solche nicht direkt zweckbestimmte Kapitaleinlage von mehreren Hunderttausend Franken durch unsere Fondation bis heute die Ausnahme geblieben ist, galt der zweite «Spendenauftakt» dem Konservatorium Bern, einer Institution, die wir bis in die heutigen Tage immer wieder gerne in ihrer vielfältigen Tätigkeit unterstützt haben und deren Bedeutung vor allem auch im nimmermüden Engagement ihres zwischenzeitlich pensionierten Direktors, Werner Schmitt gründete; Werner Schmitt, der als Krönung seines bisherigen Schaffens den Bundesverdienstorden Deutschlands und den dritten Johanna Dürmüller-Bol Young Classic Award erhalten durfte. Noch zu Lebzeiten unserer Stifterin finanzierte unsere Fondation die komplette Neubestuhlung des Grossen Saals des «Konsis» Bern. Schliesslich durften wir mit der Übernahme der Kosten einer wesentlichen Neu- und Ersatzinstrumentierung beim Berner Symphonieorchester (BSO) auch bei dieser Institution einen klaren Akzent im Bereich der klassischen Musik setzen.

Im Spendenbereich «wissenschaftliche Forschung» hat die bisherige Geschichte gezeigt, dass aller Anfang nicht ganz leicht ist: Wenngleich in der Gegenwart dieser Spendenbereich eine erfreuliche und dynamische Entwicklung zeitigt, waren zu Beginn Unterstützungsgesuche hier eher selten. Umso erfreulicher war, dass wir mit der Berner Albert-Einstein-Gesellschaft gleich zu Beginn eine schöne Partnerschaft eingehen durften und so die wissenschaftlich wohl wichtigste Berner «Ikone» und ihre heutigen Verwalter unterstützen konnten. Wir finanzierten die Publikation «Das Genie mit der Geige» sowie den Faksimile-Nachdruck der speziellen Relativitätstheorie, dies gerade im Hinblick auf das damals direkt bevorstehende Einstein-Jahr 2005.

Tod von Johanna Dürmüller-Bol

Tod von Johanna Dürmüller-Bol

Die Stifterin, Gründungspräsidentin und Präsidentin der Fondation Johanna Dürmüller-Bol, Johanna Gesiena Dürmüller-Bol, ist am 11. November 2004 aus dem Leben geschieden. Nur ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass die Fondation Johanna Dürmüller-Bol entstanden ist und seit nunmehr fast fünfzehn Jahren zum Wohl der Allgemeinheit wirkt und in zahlreichen Projekten durch tatkräftiges Spenden aktiv geworden ist.

Ebenso wirkte Johanna von der Gründungsvorbereitung bis zuletzt als aktive, umsichtige und bedachte Präsidentin. Sie führte unsere Stiftung mit grösstem Engagement, Verständnis und Menschlichkeit.

Weitere Geschichte nach dem Ableben von Johanna Dürmüller-Bol

Weitere Geschichte nach dem Ableben von Johanna Dürmüller-Bol

Der Tod der Stifterin und Stiftungsratspräsidentin war in der bisherigen Geschichte der Fondation Johanna Dürmüller-Bol das tragische Ereignis schlechthin und für die betroffenen Familien wie auch für den Stiftungsrat eine herausfordernde Zeit. Wenige Tage nach dem Tod und der Beisetzung von Johanna Dürmüller-Bol in Bern fand am 19. November 2004 die ordentliche Wintersitzung des Stiftungsrats statt, an welcher auch die Familie durch Hetta Hoogendijk-Bol und Jan Pieter Bol vertreten war. Einerseits aus Pietätsgründen und andererseits um genügend Zeit zur Verarbeitung der Vergangenheit und Planung der Zukunft gewinnen zu können, wurde die Frage der Nachfolge auf die Frühjahrssitzung verlegt. Ebenso wurde die – durch den Tod der Präsidentin noch sinnvollere – grosse Revision der Stiftungsurkunde auf das neue Jahr verschoben.

Nach einer Ruhepause und Reflexionsphase traf sich der Stiftungsrat am 21. April 2005 zur ordentlichen Frühjahressitzung. Die Traktandenliste war reich befrachtet; die Neukonstituierung des Präsidiums und der Vertretung der Familie Bol als Nachfolge von Johanna Dürmüller-Bol bildete dabei den Kernpunkt.

Zur allseitigen grossen Freude erklärte sich Stiftungsrat Prof. Dr. Peter Mürner, der von Beginn an im Stiftungsrat mitgewirkt hatte, bereit, das Präsidium zu übernehmen. Ebenso gross war die Freude und Erleichterung, dass die Familie Bol mit der Person von Hetta Hoogendijk-Bol weiterhin im Stiftungsrat vertreten bleiben würde. Mit Professor Mürner gewann die Fondation einen Präsidenten, der einerseits die Stiftung bereits bestens kannte und andererseits über ein überaus breites Netzwerk in Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur verfügte, welches der weiteren, nachhaltigen Entwicklung der Stiftung ausserordentlich zu Gute kommen sollte. Auch die Bereitschaft der Nichte unserer Präsidentin, Hetta Hoogendijk-Bol, jeweils aus den Niederlanden für die Stiftungsratssitzungen in die Schweiz zu reisen und sich weiterhin mit der Förderlandschaft des Kantons Bern auseinanderzusetzen, war – und ist – alles andere als selbstverständlich.

An derselben Stiftungsratssitzung wurde die Generalrevision der Stiftungsurkunde (neu Statuten genannt) beschlossen, in deren Rahmen auch gleich die Neuwahlen eingebettet werden konnten. Ebenso wurden der erste Auftritt mit eigener Homepage auf dem Internet sowie unser Logo genehmigt und verabschiedet.

Vom Jahr 2005 an fanden jedes Jahr vier Stiftungsratssitzungen statt. Dieser Turnus mit je einer Sitzung pro Quartal hatte sich gut bewährt und ermöglichte eine speditive Arbeit innerhalb des Stiftungsrats wie auch eine gute und effiziente Zusammenarbeit mit unterstützten Organisationen.

Die kontinuierlich zunehmende Bekanntheit der Stiftung, welche einerseits auf dem neuen Internet-Auftritt und andererseits auf den unterstützten Projekten gründete, führte zu einem stetig steigenden Gesuchseingang. In den Jahren 2005 – 2010 konnten u.a. folgende Akzente gesetzt werden:

Im Spendenbereich «Medizin und Pflege» konnte die Fondation mit der Unterstützung der Schweizerischen Gesellschaft für Palliativmedizin für den Kongress «Leben bis zuletzt» die Aktivitäten im Bereich der Palliativpflege erweitern. Mit der kompletten Finanzierung des Entwicklungs- und Praxisforschungsprojekts «Unterstützung von Patienten beim Übergang von der psychiatrischen Klinik nach Hause durch ein pflegerisches Übergangs- und Nachsorgeangebot» unterstützte unsere Stiftung erstmals die Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) der Universität Bern.

Im Spendenbereich «Kultur» wurden mit den Interlaken Classics und dem Jungfrau Music Festival mehrjährige vertragliche Partnerschaften eingegangen. Im Jahre 2008 wurde in Zusammenarbeit mit den Interlaken Classics der «Johanna Dürmüller-Bol Young Classics Award» aus der Taufe gehoben, welcher Institutionen auszeichnet, die sich in besonderer Weise um den musikalischen Nachwuchs verdient gemacht haben. Das Preisgeld betrug CHF 20'000.- Gross war die Freude, dass mit Anne-Sophie Mutter und Michael Tilson Thomas zwei Weltstars die ersten beiden Awards in Empfang nehmen durften und dass mit Werner Schmitt, dem dritten Preisträger ein Freund und langjähriger Partner unserer Stiftung den dritten Preis erhielt und ihn gleich dem Konservatorium Bern zur Anschaffung von neuen Pauken für das Jugendsymphonieorchester weiterreichte. 2016 wurde der 10. und letzte Johanna Dürmüller-Bol Young Classic Award durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit Interlaken Classics wurde mit dem Prix Du Piano Bern fortgesetzt. Der Prix Du Piano findet im Vorfeld der Interlaken Classics statt und ist ein besonderer Preis, da das Publikum als Jury fungiert. Als weiterer Partner ist der Kursaal Bern dazu gekommen. Die Fondation Johanna Dürmüller-Bol unterstützt diesen besonderen Anlass mit einem namhaften Betrag und stellt das Preisgeld von CHF 7‘500.- des 2. Platzes, dem Johanna Dürmüller-Bol Piano Award. Der 1. Preis, der Prix Du Piano, ist mit CHF 10‘000.- dotiert.

Akzente für ein reiches musikalisches Leben in Randregionen setzte unsere Fondation mit mehrjährigen Unterstützungen der Musikfestwochen Meiringen, der Mendelssohn Musikfestwoche Wengen und der musikalischen Sommerakademie Lenk. In der Bundesstadt wurde zudem eine Unterstützung des musikalischen Schaffens im Zentrum Paul Klee im Jahre 2009 vertraglich vereinbart und schliesslich eine vertragliche Partnerschaft mit der Camerata Bern 2010 besiegelt.

Im Spendenbereich «wissenschaftliche Forschung» stand die Unterstützung der Universität Bern und ihrer Institute im Vordergrund. Die Institute für Anatomie, Klima- und Umweltphysik, das Theodor-Kocher-Institut und das Kompetenzzentrum für Public Management wurden mit finanziellen Zuwendungen für Kongresse oder Sachanlagen und Instrumente unterstützt. Das 175-Jahr-Jubiläum der Universität Bern unterstützte die Fondation Johanna Dürmüller-Bol als Gold-Partnerin mit einem erheblichen Beitrag für die Ausstellung «Gastland Universum» und die Publikation des Buchs «Archäologie im All» in Zusammenhang mit den Arbeiten des Instituts für Astronomie der Universität Bern. Da das Inselspital Bern als mögliche Spendenempfängerin ausdrücklich in unseren Stiftungsstatuten erwähnt ist, vereinbarte unsere Fondation mit der neu gegründeten Insel Foundation eine institutionalisierte Zusammenarbeit zwecks Kanalisierung der Gesuche aus den Kliniken des Inselspitals.

Im stiftungsinternen Bereich sind im Weiteren, nebst einigen wenigen Mutationen im Stiftungsrat und nebst der bereits erwähnten Revision der Stiftungsstatuten, folgende wesentlichen Neuerungen zu vermerken:

Im Zuge der Diskussionen um Corporate- oder in unserem Fall «Foundation Governance» hat der Stiftungsrat im Jahr 2005 entschieden, die Jahresberichterstattung inskünftig nach dem Standard Swiss GAAP FER 21 zu erstellen; die Jahresrechnung über das 5. Geschäftsjahr 2005 wurde denn auch erstmals und ohne wesentliche Mehrkosten nach diesem Standard erstellt. 

Im Jubiläumsjahr 2010 beschloss der Stiftungsrat nach einer gründlichen Analyse der Situation nach der Finanzkrise, die Anlage des Stiftungsvermögens zu professionalisieren und zu diversifizieren: So gab sich einerseits der Stiftungsrat erstmals ein umfassendes und für die Vermögensverwalter verbindliches Anlagereglement; andererseits wurden neu drei – statt wie bisher eine einzige – Institutionen mit der Vermögensverwaltung betraut.

Im Jahr 2009 konnte die seit Gründung bei der KPMG AG domizilierte Fondation Johanna Dürmüller-Bol im alten Gemeindehaus in Muri bei Bern erstmals eigene Büroräumlichkeiten und somit einen eigenen Geschäftssitz beziehen. Im Zuge der Sitzverlegung wurde die Archivierung der umfangreichen Stiftungs- und Projektakten vollständig umgestellt und erneuert, so dass das System der elektronischen und der papierenen Ablage identisch ist. Ebenso wurde am Stiftungsdomizil eine kleine Bibliothek zum Thema Stiftungswesen eingerichtet. Die Sitzverlegung wurde anfangs 2010 im Handelsregister eingetragen.

Jubiläumsjahr 2010

Jubiläumsjahr 2010

Der Stiftungsrat hat sich im April 2011 zu einem Strategiewochenende in Interlaken getroffen, um gemeinsam in speziellem und würdigem Rahmen die erste Dekade zu feiern und strategische Fragen für die Zukunft zu diskutieren.

Mit der Jubiläumsschrift hat der Stiftungsrat im Sinne einer Dokumentation und Aufarbeitung der ersten 10 Jahre ein Zeichen gegen innen wie aussen gesetzt.

Weitere Entwicklung ab 2011

Weitere Entwicklung ab 2011

2011

Im Jahr 2011 fand die 5. Verleihung des Johanna Dürmüller-Bol Classic Awards im Hotel Bellevue-Palace in Bern statt. Den diesjährigen Preis durfte Intendantin Graziella Contra­tto für das Davos Festival entgegennehmen. Aus dem Stiftungsleben ist eine Fokussie­rung und Konsolidierung unserer Verbandsaktivitäten zu verzeichnen, indem sich die Fondation ab sofort auf das aktive Mitmachen bei der Vereinigung der Schweizerischen Förderstiftungen «SwissFoundations» konzentriert und dafür aus den Vereinen proFonds und StiftungsForum ausgetreten ist.

 

2012

Im Jahr 2012 wurde der Johanna Dürmüller-Bol Classic Award zum 6. Mal verliehen, er ging an den Wettbewerb «London Piano Competition».

Erfreulicherweise kontaktierte das Department for BioMedical Research (DBMR) – vor­mals Departement Klinische Forschung (DKF) – der medizinischen Fakultät der Universi­tät Bern die Fondation Johanna Dürmüller-Bol mit dem Anliegen, den bisherigen mit CHF 30'000 dotierten DKF-Forschungspreis zu übernehmen, da die öffentliche Hand diesen Preis nicht mehr ausrichten konnte oder wollte. Aufgrund der perfekt kongruen­ten gegenseitigen Vorstellungen konnte der neue «Johanna Dürmüller-Bol DCR Rese­arch Award» noch im selben Jahr am Tag der klinischen Forschung der Universität Bern verliehen werden, wobei Frau Dr. Henriette Brinks die glückliche erste Gewinnerin war. Die Fondation Johanna Dürmüller-Bol verfügt nun mit dem JDB Classic Awards und dem JDB DBMR Research Award über zwei hochdotierte und renommierte Preise, welche alle drei Spendenbereiche abdecken.

 

2013

2013 wurde im Hotel Bellevue-Palace der 7. Johanna Dürmüller-Bol Classic Awards an die Interessengruppe Jugend und Musik verliehen. Deren Gründerin, Ständerätin Chris­tine Egerszegi, die mit viel Herzblut und gegen ihre eigene Partei erfolgreich für den neuen Verfassungsartikel «Jugend & Musik» kämpfte, hat den Preis vor imposanter Pub­likumskulisse entgegengenommen. Der JDB DBMR Research Award zum zweiten Mal verliehen, wobei ihn dieses Jahr Frau Dr. Marta Roccio erhielt.

 

2014

Die 8. Verleihung des Johanna Dürmüller-Bol Classic Awards fand 2014 im neueröffneten Menuhin Forum am Helvetiaplatz in Bern statt. Die von Yehudi Menuhin selbst gegrün­dete Menuhin School in Surrey, welche von Dr. Richard Hillier und Zamira Menuhin Bent­hall, der Tochter von Yehudi Menuhin, persönlich vertreten wurde, gewann den diesjäh­rigen Award. Im gleichen Jahr fand die 3. Ausgabe des JDB DBMR Research Awards statt, wobei der Award an Dr. Allam Ramanjaneyulu ging. 2014 wurde unsere Website einer Überarbeitung unterzogen und eine Facebook Seite für die FJDB wurde erstellt.

 

2015

Das Conservatoire de Genève gewann 2015 die 9. Ausgabe des Johanna Dürmüller-Bol Classic Awards für das Projekt MusicEnsemble. Der Award wurde von Frau Eva Arou­tounian entgegengenommen. Frau Dr. Federica Moalli erhielt im selben Jahr den Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Award, welcher bereits zum 4. Mal vergeben wurde. Stif­tungsintern wurde die erstmalige Änderung des Anlagereglements eingeleitet, die dann 2016 genehmigt und 2017 umgesetzt wurde. Die Turbulenzen, welche die Schweizerische Nationalbank mit der Aufhebung des Mindestkurses für den Euro im Verhältnis zum Schweizer Franken verursachte, konnte das Stiftungsvermögen unbeschadet überstehen.

 

2016

Im Jahr 2016 fand die 10. Verleihung des Johanna Dürmüller-Bol Classic Awards im Men­uhin Forum statt, welcher an das Moscow Conservatory ging und von Herrn Prof. Dr. Alexander Sokolov entgegengenommen wurde. Nach 10 erfolgreichen Austragungen die­ses innovativen Award-Formats mit Preisträgerinnen und Preisträgern abwechselnd aus dem In- und Ausland hatten sich die Beteiligten (Interlaken Classics, Fondation Johanna Dürmüller-Bol, Award Jury) intensiv Gedanken gemacht, ob und allenfalls mit welchen Modifikationen die Veranstaltungsreihe weitergeführt werden kann. Die beteiligten Kreise kamen einstimmig zur Auffassung, dass man auch einmal aufhören darf, wenn es am schönsten ist. Da die Finanzierung des an sich beliebten und ebenfalls von Interlaken Clas­sics veranstalteten «Prix du Piano Bern» als Stand-Alone-Anlass zunehmend schwierig wurde, beschlossen die genannten Gremien zusammen mit dem Kursaal Bern, es mit 10 Austragungen des JDB-Young Classic Awards bewenden zu lassen und die an sich bereits für weitere solche Awards «reservierten» Beträge für den Prix du Piano Bern zu verwen­den. 2016 gewann Yuanfan Yang die 9. Ausgabe des Prix du Piano in der Arena des Kursaals Bern und Herrn Dr. Markus Lüdi den JDB DBMR Research Award, wobei beide Anlässe von der Fondation mit CHF 30'000.- unterstützt wurden.

 

2017

Im Jahr 2017 wurde eines der drei Vermögensverwaltungsmandate wegen zu hoher Risi­ken und zu schlechter Performance aufgehoben, und dessen Assets wurden auf die an­deren beiden übertragen. Die Geschäftsstelle der FJDB verstärkte sich mit Frau Wiebke Monson, deren Ausbildungs- und Erfahrungsportfolio ideal zur Fondation passt. Der Prix du Piano wurde an Nuron Mukomi verliehen und der neu lancierte JDB Piano Award ging an Xiaoyu Liu aus Kanada. Ferner wurde 2017 der JDB DBMR Research Award zum 6. Mal verliehen und ging dieses Jahr an Frau Dr. Manuela Funke-Chambour, die heute ordent­liche Professorin und Co-Leiterin der Pneumologischen Universitätsklinik Bern ist.

 

2018

Zur grossen Freude trat Dr. Martin Fiedler 2018 als neues Mitglied in den Stiftungsrat ein, womit wir endlich über medizinische In-House-Kompetenz verfügen. Die 11. Ausgabe des Prix Du Piano wurde von Adela Liculescu gewonnen, der Johanna Dürmüller-Bol Piano Award ging an Igor Andreev. Frau Dr. Stephanie Ganal-Vonarburg erhielt den JDB DBMR Research Award für ihr Projekt «The role of material microbiota in durably shaping intes­tinal immunity and gene expression in the offspring.»

 

2019

Bei der 12. Verleihung 2019 im Kursaal Bern gewann Dmytro Choni den Prix du Piano und Alexandra Sikorskaya den Johanna Dürmüller-Bol-Piano Award. Der JDB DBMR Re­search Award, der schon zum 8. Mal verliehen wurde, ging an Frau Dr. Maria-Nieves Sanz. 2020 fiel der Prix Du Piano pandemiebedingt aus. Der JDB DBMR Research Award konnte jedoch an Frau Dr. Joanna Triscott übergeben werden.

 

2020

2020 war ein turbulentes Jahr, geprägt von pandemiebedingten Einschränkungen des öffentlichen, wirtschaftlichen und privaten Lebens und einer hohen Belastung des Gesundheitswesens. Jedoch wirkte sich die Pandemie glücklicherweise weder auf die Qualität noch auf die Quantität der Stiftungsarbeit aus. Dabei konnte die Fondation Johanna Dürmüller-Bol zwei Projekte fördern, die sich mit der Entwicklung von Therapien für Sars-CoV-2 PatientInnen beschäftigten. Eine bereits 2019 vorgeschlagene Änderung des Anhangs 1 des Anlagereglements wurde im Jahr 2020 genehmigt und umgesetzt.

 

2021

Im Jahr 2021 wurde die 13. Ausgabe des Prix du Piano Award nachgeholt; Illia Ovcha­renko gewann den Prix du Piano und Elia Cecino den Johanna Dürmüller-Bol Piano A­ward. Der JDB DBMR Research Award ging 2021 an Herrn Dr. med. Dr. sc. nat. Joel Zin­del.

2021 konnte das 20-jährige Jubiläum der Fondation nach zweimaliger Verschiebung durch die Corona-Pandemie im Schloss Schadau gebührend gefeiert werden. Dabei wur­den der langjährige Präsident, Prof. Dr. Peter Mürner, und Stiftungsrat Dr. Rudolf Bol­zern gewürdigt und verabschiedet. Das Präsidium übernahm der ehemalige Ständerat, Werner Luginbühl, der bereits an der Gründung mitarbeitete und seit der Gründung der Stiftung Mitglied des Stiftungsrats und mit der Arbeit der Fondation bestens vertraut ist. Erfreulicherweise konnte der Stiftungsrat zwei neue Mitglieder für eine Mitarbeit gewin­nen: Frau Dr. Gaby Knoch-Mund, die unser geisteswissenschaftliches Know-How ver­stärken wird und Frau Kamilla Schatz, die selbst eine hochkarätige Stiftung gegründet hat und führt. 2021 gab es auch eine Veränderung in der Rechnungsführung, indem nach einer internen Ausschreibung die KPMG als Rechnungsführerin durch die BDO AG ersetzt wurde.

 

2022

Im Sommer 2022 fand bereits die 80. Stiftungsratssitzung statt. Zu dem Zeitpunkt konn­ten über 1‘000 Projekte unterstützt werden mit einem Gesamtbetrag von über CHF 7‘000‘000. Die 14. Verleihung des Prix du Piano fand im Frühling 2022 statt, wobei der Prix du Piano an Robert Bily und der Johanna Dürmüller-Bol Piano Award an Yeontaek Oh ging. Weiter fand die 11. Verleihung des JDB DBMR Research Awards statt, wobei die Ehre Emma Britt Hodcroft, Ph.D. zukam.

Im gleichen Jahr wurde mit der Revision der Stiftungsstatuten und des Stiftungsregle­ments in einem zweistufigen Vorgehen begonnen.

 

2023

Im Jahr 2023 erfolgte die 15. Austragung des Prix du Piano Bern. Den Prix du Piano er­hielt Eva Gevorgyan und der JDB Piano Award ging 2023 an Hao Rao. Der JDB DBMR Research Award wurde an Herrn Mattia Aime, Ph.D. verliehen. Zudem wurden im Jahr 2023 die revidierten Stiftungsstatuten verabschiedet.

 

2024

In diesem Jahr ging der Prix du Piano Bern an Ryan Wang aus Kanada. Den Johanna Dürmüller-Bol Piano Award erhielt Roman Fediurko aus der Ukraine. Mit der 16. Preisverleihung endete die Zusammenarbeit der Fondation Johanna-Dürmüller-Bol mit den Interlaken Classics bei diesem schönen Projekt nach insgesamt 20-jähriger Unterstützung in bester Stimmung.

Preisträgerin des 13. Johanna Dürmüller-Bol DBMR Research Awards wurde Frau Dr. Andrea Felser für das Projekt «The role of mitochondrial energy metabolism in adrenal hyperandrogenism: mechanisms and clinical implications».

 

Insgesamt waren die Jahre von 2011 bis zur Gegenwart geprägt von grosser personeller und finanzieller Kontinuität und einer stringenten, am Stiftungszweck orientierten Fördertätigkeit, die gesellschaftliche Veränderungen und neue Anforderungen stets angemessen berücksichtigte.